Wer sich täglich 30 Minuten bewegt, lebt länger. | Medizin

Dass regelmäßiger Sport gut tut, ist lange bekannt. Wie positiv sich jedoch körperliche Bewegung im Alltag auf ein längeres, gesundes Leben auswirkt, und dass es nicht unbedingt eine aktive Sportart sein muss, belegt jetzt die bisher größte Studie zu diesem Thema.

Im Rahmen einer kanadischen Studie wurden über 130.000 Menschen aus 17 unterschiedlichen Industrienationen und Entwicklungs- sowie Schwellenländern für die Dauer von über sechs Jahren begleitet, befragt und untersucht. Somit wurden nicht nur Menschen erfasst, die ihre körperliche Aktivität in Sportvereinen oder Fitnesstudios oder bei anderen sportlichen Aktionen ausübten, sondern auch solche, die ihr Bewegungspensum einfach nur im Alltag absolvierten, sei es auf dem Weg zur Arbeit oder durch Tätigkeiten im Haushalt.

Im Ergebnis zeigte sich, dass sich das Sterberisiko eines Menschen um 20 % im Vergleich zu bewegungsträgerenen Menschen herabsetzen ließ, sobald er sich über mehrere Jahre (sieben Jahre und mehr) mindestens 150 Minuten pro Woche moderat körperlich bewegt hatte. Dieser positive Effekt nahm weiter zu, je mehr Sport absolviert wurde.

Besonders aktive Teilnehmer, die 750 Minuten wöchentlich und mehr bewegungsaktiv waren, konnten die Gesamtmortalität sogar um 35 % senken. Dabei war es egal, in welcher Art sie sich bewegten, also ob im Alltag oder in Form einer sportlichen Aktivität. Auch spielte es keine Rolle, welchem sozioökonomischen Status sie zugehörig waren.

Vor dem Hintergrund dieses Studienergebnisses empfehlen die Studienautoren, die von der WHO empfohlenen 150 Minuten Bewegung pro Woche“ zum einen durch sportliche Freizeitaktivitäten oder aber auch durch moderate Bewegungen und Anstrengungen im Alltag zu erfüllen.

 


Lear, S. et al.
The effect of physical activity on mortality and cardiovascular disease in 130 000 people from 17 high-income, middle-income, and low-income countries: the PURE study
The Lancet 9/2017