Mythos 1 zu Ernährung und Fettstoffwechsel | Interessante Artikel
Zur Ernährung und zum Fettstoffwechsel:
Mythos 1:
Bei einem Patienten mit Hyperlipoproteinämie, der weder Übergewicht noch Typ-2-Diabetes hat, ist die Ursache der Fettstoffwechselerkrankung höchst¬wahrscheinlich genetischer Natur und daher nicht über die Ernährung zu beeinflussen.
Falsch.
Hyperlipoproteinämien treten nicht nur bei Menschen mit Diabetes und Über¬gewicht auf, sondern auch bei anderen Erkrankungen und sogar beim Krankheitsbild der Anorexia nervosa. Störungen des Lipoproteinstoffwechsels werden per Definition den Hyperlipoproteinämien zugeordnet, wenn die Konzentration ein oder mehrere Lipoproteine wie Chylomikronen, High-Density-Lipoprotein (HDL), Low-Density-Lipoprotein (LDL) oder Very-Low-Density-Lipoprotein (VLDL) erhöht ist.1 Lipoproteine sind im Lipidstoffwechsel dafür verantwortlich, Fette vom Darm zur Leber und von der Leber zu den peripheren Geweben zu transportieren. Da Fette im Blut stets an Lipoproteine gebunden vorliegen, liegt bei einer Hyperlipoproteinämie auch immer gleichzeitig eine Hyperlipidämie vor.
Die Ursachen einer primären Hyperlipoproteinämie sind genetischer Natur, wohingegen eine sekundäre Hyperlipoproteinämie durch Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus, Niereninsuffizienz, Hypothyreose, Alkoholabusus und wie bereits erwähnt auch bei Anorexia nervosa auftreten kann. Der wichtigste Risikofaktor für die koronare Herz¬krankheit (KHK) und folglich für das Risiko eine Herzinsuffizienz zu entwickeln ist ein erhöhtes LDL-Cholesterin, aber auch zu hohe Cholesterin- und Triglyzeridkonzentrationen bzw. zu niedrige HDL-Cholesterin-Konzentrationen gelten unter anderem als Risiko¬faktoren. Weil die Cholesterin-Konzentrationen und -Verhältnisse sowohl bei primärer als auch sekundärer Hyperlipoproteinämie über die Ernährung beeinflusst werden können, spielt diese eine zentrale Rolle bei der Prävention der KHK und der Herzinsuffizienz.
Quelle: coliquio-Ärztenetzwerk